Regionalliga West/Südwest >>>>>> Saison 1998/9927. Spieltag - FC 08 Homburg (Tivoli)Vorschau: Original-Text Alemannia Web vom 08.04.99 Alle Mühe hatte diese Woche Trainer Werner Fuchs, die Euphorie rund um den Tivoli so zu steuern, daß seine Spieler nicht abgelenkt werden. Tägliches Erscheinen von Presse und Medien ist eben auch am Tivoli nicht mehr gerade üblich. Morgen kommt es zum Duell zwei zur Zeit sehr erfolgreicher Mannschaften. Alemannia (4 Siege in Folge) erwartet den FC Homburg (3 Siege in Folge) und damit eine harte Nuß. Seitdem bei den Saarländer alles drunter und drüber geht, spielt die Elf sehr erfolgreich. So wurde vor Wochen schon der Trainer entlassen, als dem Präsidium einfiel, daß das wegen des laufenden Vergleichsverfahrens gar nicht ginge. Der Trainer für die nächste Saison steht schon lange fest (Ex FC K'lautern-Profi D. Hotic), ein eventuell neuer Präsident gibt auch schon fleißig Interviews usw. Aber gerade das kann auch eine Mannschaft zusammenschweißen. Immerhin ließen Saarbrücken und Paderborn Punkte in Homburg, der WSV verlor gar. Alemannia ist also gewarnt. Aber alles freut sich auf das Spiel und wenn das Wetter mitspielt, ist morgen vielleicht sogar noch einmal eine fünfstellige Zuschauerzahl zu erwarten. Nicht dabei sein wird André Winkhold. Seine Knieverletzung ist zwar nicht ganz so schlimm wie befürchtet, doch eine Pause von mindestens einer Woche muß unser „Oldie“ einlegen. So hat er gerade Zeit, sich schon mit der jungen Reservemannschaft vertraut zu machen, die er schon heute im Nachholspiel in Rurdorf betreute. Trainer Helmut Graf hatte bekanntlich nach der letzten Niederlage sein Amt zur Verfügung gestellt. Ein kleines Verkehrschaos verursachte heute Morgen die Freikartenaktion der 100,eins. Bereits vor Sieben Uhr stand am Hansemannplatz „Hausmeister Nöll Noppeney“, und mitten auf der Kreuzung hielten Autos an, um an die begehrten Tickets zu kommen, die von ihm und Alemannia-Pressesprecher Marco Clemens für das morgige Spiel verteilt wurden.
Alemannia Aachen - FC Homburg 1:0 (1:0)
Am Montag wurden wir ja noch ziemlich verwöhnt von unserer Mannschaft, doch nur vier Tage später noch so ein Spiel darf man bezweifeln. Bei dem ein oder anderen war Skepsis angesagt und die sollten auch recht behalten. Ein wunderschöner Frühlingsabend lockte fast achttausend Zuschauer ins Stadion, die meisten voller Erwartung, was denn heute passiert. Schon eine halbe Stunde vor Anpfiff war der S-Block fast voll. Wir machten auf dem Aachener Wall noch Bekanntschaft mit netten Homburger Fans (die aus dem Internet ;-), Hallo und schöne Grüße ...), anschließend verzog sich unser Webmaster Richtung Pressetribüne und ich machte mich auf in unseren Block. Dort wurden gerade ein paar Plätze frei. Wie das? Kurz zuvor waren noch zwei Busse, Marke "unterste Schublade", aus dem Saarland angekommen. Dort drin saß eine etwas seltsame Mischung aus Homburger, Saarbrücker, Neunkirchener und Kassel Hools. Nachdem der Versuch auf den Würselener Wall zu kommen mißlungen war (das wäre was geworden ...), zog die Truppe hinter der Stehgeraden Richtung Gästeblock. Einige Aachener konnten anscheinend nicht anders, als dies zum Anlaß zu nehmen hinauszustürmen und sich "vorzustellen". Die Freunde in grün-weiß hatten aber schnell alles im Griff, die Aachener wieder zurück und die Saarländer im Galopp Richtung Aachener Wall. Was dann auf dem Parkplatz passierte, darüber gehen die Meinungen wohl auseinander. Resultat war jedenfalls, daß die Polizei einen Teil der Gruppe kurzerhand wieder in einen der beiden Busse setzte und nach Hause schickte. So kann man natürlich auch einen Freitag Abend verbringen. Die andere Busbesatzung, der schon im Stadion war, wollte dann draußen "helfen", hatte aber keine Möglichkeit mehr einzugreifen. Daher pendelte die Zahl unserer Gäste an diesem Abend immer etwas. Für die Sitzplatzbesucher wurde dann von der Polizei kurzerhand der Ausgang Merowingerstr. gesperrt. Dort kommt bei sowas dann immer ganz besondere Freude auf, wenn die um das ganze Stadion müssen ;-) So, genug von dem Mist, das Spiel beginnt.
Unser Trainer hat natürlich in der Mannschaft nichts verändert, außer daß für den noch verletzen André Winkhold nun Mike Zimmermann von Beginn an spielt. Schon die ersten Minuten beginnen etwas schleppend und träge und das sollte sich auch nicht besonders ändern. Der FCH spielt gar nicht so defensiv, wie das der ein oder andere vielleicht erwartet hat. Libero Mathes spielt selten hinter seinen beiden Manndeckern, sondern rückt ständig ins Mittelfeld und dadurch haben die Homburger immer die Möglichkeit, sich nach vorne zu verschieben und die ballbesitzende Alemannia früh anzugreifen. So etwas schmeckt natürlich kaum einer Mannschaft und so gestaltet sich auch der Spielaufbau sehr schwierig (und dann auch noch der Hoppelrasen). So kommt es dann auch, daß unsere Gäste die erste große Chance haben. Jaworek ist es, der in der achten Minute nach einem Doppelpaß mit Klose plötzlich ganz alleine vor TW André Lenz auftaucht, sich bereits im Strafraum befindet, aber den Ball nicht am herauseilenden Alemannia-Keeper vorbeibringen kann. Im Spiel Eins gegen Eins hat sich unser André Lenz in den letzten Wochen mächtig gesteigert. Nach dieser Schrecksekunde kommt unser Angriffsspiel langsam in Fahrt. In der zwanzigsten Minute wird es das erste Mal gefährlich. Erwin Vanderbroek, seit Wochen in Bombenform, spielt einen schönen Ball halbrechts steil auf Stephan Lämmermann. TW Müller kommt raus, nein doch nicht, geht wieder zurück, Stephan Lämmermann kurvt nach innen und spielt quer Richtung Wolfram Klein. Doch bevor der an den Ball kommt, kann sein Gegenspieler Eichmann zur Ecke klären. Alemannia bekommt das Spiel jetzt in den Griff, Homburg läßt nach. Im Mittelfeld sind es immer wieder Erwin Vanderbroek und Thomas Lasser, die beide zur Zeit richtig gut drauf sind, die versuchen das Spiel anzutreiben. So ist es dann auch in der 27. Minute Erwin Vanderbroek, der die Führung einleitet.
Mit einem Traumpaß aus vierzig Metern spielt er
Stephan Lämmermann die Kugel genau in den Lauf, der sich quer hinter der Abwehr bewegt. Stephan Lämmermann kann den Ball an- und mitnehmen, kreuzt den Laufweg von Gegenspieler Berndt, dringt in den Strafraum ein, TW Müller kommt raus und Stephan schiebt den Ball unter dem jungen Keeper links ins Eck. Jawohl, Jawohl, Jawohl, das wichtige frühe 1:0 für Alemannia. Das beruhigt, das gibt Sicherheit und wir bleiben am Drücker. Fünf Minuten später, schöne Kombination von Stephan Lämmermann mit René Hahn, Flanke, abgewehrt, aber Wolfram Klein erkämpft sich das Leder, leitet weiter auf Bart Meulenberg und der nimmt sich ein Herz, schieß fast von der Strafraumgrenze, aber diesmal kann TW Müller parieren. Dann die Riesenchance zum zweiten Treffer kurz vor der Halbzeit. Wieder ist es Erwin Vanderbroek, der einen tollen Paß quer über fast das ganze Feld spielt. Der Flügelwechsel kommt genau bei René Hahn an, der nach vorne gestürmt ist. René geht noch drei Meter, ist ziemlich unbedrängt im Strafraum, schießt und .... nein, nein kein Tor, Außennetz, aber was für eine Möglichkeit! Pause.
Und nächsten Sonntag? Da geht es mit alle Mann nach Leverkusen. Ein Problem wird wohl die Bundesbahn bekommen, denn spätestens in Rothe Erde wird die RB wohl aus allen Nähten platzen. Also ich fahr mit dem PKW ... Tschö, wa
Die Regionalliga wurde immer packender. Spitzenreiter Saarbrücken kam tatsächlich am Sonntag im Ludwigspark nicht über ein 1:1 gegen Erkenschwick hinaus und Siegen fegte Verl mit 4:0 aus dem Stadion. Die Schwarz-Gelben hatten den Kontakt nach oben wieder hergestellt und lagen mit 46 Punkten nur noch drei hinter dem FCS und zwei hinter Paderborn. Trier, Münster, Siegen und Verl folgten allerdings mit nur bis zu drei Punkten Abstand. Alemannia durfte sich keinen Ausrutscher mehr leisten. Auch nicht in der BayArena. |