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Regionalliga West/Südwest >>>>>> Saison 1998/99

26. Spieltag - FSV Salmrohr (Salmtalstadion)

Vorschau:



    Original-Text Alemannia Web vom 26.03.99
    Ob Andy Bluhm am Sonntag nach seiner Verletzung wieder mitspielen kann, steht noch nicht fest. Fest steht aber, daß sonst der gesamte Kader für das Wochenende zur Verfügung steht. Nach dem Abschlußtraining am Samstag Morgen geht es anschließend ins Trainingslager in die Eifel, wo sich die Mannschaft am Nachmittag das Länderspiel aus Belfast antun muß. Gutes Beispiel hin oder her, am Sonntag in Salmrohr (15.00 Uhr) muß ein Sieg her, auch wenn man in den letzten drei Jahren dort immer verlor. Saarbrücken und Trier gewannen während der Woche ihre Nachholspiele, so daß unsere Mannschaft zur Zeit auf Rang 6 rangiert. Treffpunkt für Zugfahrer ist übrigens schon um 8.00 Uhr vor dem Hauptbahnhof zwecks Einteilung der Wochenendtickets.


FSV Salmrohr - Alemannia Aachen 0:3 (0:0)
680 (ca. 400 aus Aachen)

    Original-Spielbericht vom "Jupp aus Aachen"

    Nach drei Pleiten in Folge in Salmrohr fuhren wir mit etwas gemischten Gefühlen ins Salmtal. Jedem war bewußt, daß auch nur ein Punktverlust das Aus im Kampf um die ersten beiden Plätze bedeuten würde. 80 Fans waren 10 Stunden mit dem Zug unterwegs, unzählige PKWs sorgten dafür, daß wir fast ein Heimspiel hatten. Trainer Fuchs forderte von seiner Mannschaft viel Geduld. Auch wir Fans sollten Geduld brauchen, sogar sehr viel Geduld ...

    Beim Warmlaufen sehen wir es schon, Mario Krohm scheint nicht von Anfang an dabei zu sein. So ist es dann auch. Mangels Stadionsprecher (!) gibt es zwar keine Mannschaftsaufstellung, aber wir haben ja Augen im Kopf. Henri Heeren ist verletzt, für ihn rückt Dino Hoffmann auf die linke Mittelfeldseite und rechts rennt René Hahn die Außenbahn rauf und runter. Im Sturm also dann Lämmi mit Wolfram Klein. Na, dann los.

    Los ist gut, wie ging das noch mit dem geduldig spielen? Schmidt auf Bashi, Bashi auf Winkhold, Winkhold auf Lasser, Lasser auf Vanderbroek, Vanderbroek auf Lenz, Lenz auf Schmidt und wieder von vorne. So, die erste Viertelstunde ist schon mal vorbei. Dann (15.) will Erwin Vanderbroek den Ball per Kopf weiterleiten, aber genau Paul vor die Füße. Der legt sich den Ball weit vor, stürmt über die Mittellinie, von der Seite kommt Clirim Bashi und oh schreck ... Ne, Ne Clirim Bashi hat gelernt und zieht im letzten Moment zurück und läßt seinen Gegenspieler durchlaufen. Der hat sich inzwischen den Ball viel zu weit vorgelegt, so daß TW André Lenz vor dem Strafraum per Fuß abwehren kann. Aber schon diese Szene zeigt die richtige Taktik der Mannschaft. Ballbesitz ist oberstes Gebot. Denn jeden Ballverlust im Mittelfeld versuchen die Gastgeber mit schnellen Kontern auszunutzen. Also schieben wir uns den Ball weiter hin und her. Das klappt, aber das Spiel in die Spitzen dafür zunächst fast überhaupt nicht. Zum ersten Mal wenigstens ein bißchen gefährlich wird es in der 28. Minute. Erwin Vanderbroek bekommt auf links den Ball, kann einen Flügelwechsel spielen auf René Hahn. Der ist zwanzig Meter vor dem Tor, läßt den Querpaß durch auf André Winkhold. Der dribbelt ein paar Meter und legt dann von der Torauslinie den Ball wieder an die Strafraumgrenze zurück. Doch da rutscht René Hahn auf dem tiefen Geläuf aus und der Ball ist weg. Zehn Minuten vor der Pause wird es schon wieder gefährlich. Diesmal spielt Thomas Lasser einen gefühlvollen Paß auf den rechten Flügel, wo sich René Hahn den Ball erläuft und vor das Tor flanken kann. Kopfball, abgewehrt, Dino Hoffmann legt auf Thomas Lasser, der schießt von der Strafraumgrenze, abgewehrt, aus dem Hintergrund müßte André Winkhold schießen. André schießt ... drüber. Schade, das kenne ich auch irgendwie anders. Wie gefährlich das Konterspiel der Eifler sein kann wird uns praktisch mit dem Pausenpfiff noch einmal bewußt gemacht. Erwin Vanderbroek spielt in die Spitze auf Stephan Lämmermann, der dem Ball aber nicht richtig entgegenkommt. Dadurch kann Görgen den Ball abwehren, genau dem langen Paul in den Fuß, der nicht im Abseits steht und jetzt alleine auf unser Tor zuläuft. Die Einheimischen springen schon mal auf, André Lenz kommt aus dem Tor heraus und Paul kann den Ball nicht vorbei bringen, sondern unser Keeper begräbt den Schuß unter sich. Kollektives Aufatmen, Pause, die brauchen wir jetzt.

    Unsere Mannschaft kommt unverändert aus der Pause, jedenfalls von der Aufstellung her. Von der Einstellung her scheint man jetzt etwas aggressiver spielen zu wollen, was aber auch nötig ist. Und siehe da, in der 55. Minute spielt Stephan Lämmermann einen tollen Doppelpaß mit André Winkhold, ist alleine durch, und fast von der gleichen Stelle wie der Salmrohrer in der ersten Halbzeit kann auch Stephan den Ball nicht an TW Henning vorbeibringen. Das sind die Chancen, die einfach rein müssen. In der 60. Minute werden die Fans aktiv. Ganz in der Nähe des Aachener Blocks kommt es zu einem Zweikampf, der Schiri pfeift und was ist das? Plötzlich fliegt ein zweiter Ball auf das Spielfeld. Den Schiedsrichter scheint das aber gar nicht groß zu stören, so, als ob er das schon kennen würde. Ach ja, ich hab vergessen, den Schiedsrichter vorzustellen. Es ist ein gewisser Zahnarzt aus Kaiserslautern (der heute eine sehr souveräne Leistung zeigt). Die 65. Minute ist die spielentscheidende. Der Spieler der Minute ist Salmrohrs Nr. 3 Libero Uwe Heinsdorf. Völlig frei kommt er nach einer Flanke zum Kopfball, kann diesen aber aus acht Metern nicht versenken, zu unplaziert ist der Ball und TW Lenz kann halten. Schnell zurück, denn André Lenz macht sich für seinen Abschlag bereit. Nicht schnell genug, denn er steht noch völlig falsch zum Ball als der hohe Abschlag kommt. Heinsdorf erreicht den Ball nur mit dem Hinterkopf und verlängert ihn genau Stephan Lämmermann vor die Füße. Der geht auf rechts ab, hat zwar Mühe, sich im Zweikampf zu behaupten, kann aber den Ball so gerade noch links herüberspielen, wo Wolfram Klein lauert. Der steht alleine an der Strafraumgrenze, wartet bis TW Henning aus seinem Kasten stürzt und schiebt dann überlegt den Ball unter dem Torwart zur Führung ins Netz. Ha, alles richtig gemacht. 1:0 für uns, das Spiel ist entschieden. Was in der letzten Viertelstunde noch kommt, nennt man auch Schaulaufen. Erst Ecke von Stephan Lämmermann von der linken Seite. Er wartet bis sich Wolfram Klein am ersten Pfosten aufgebaut hat. Hereingespielt, Wolfram Klein verlängert mit dem Kopf, TW Henning wehrt die Bogenlampe mit aller Mühe ab, aber genau Clirim Bashi vor die Füße, der keine Mühe hat aus zehn Metern zum 2:0 einzuschießen (74.). Schwer war die Szene nur für Frank Schmidt. Der mußte nämlich im Fünfmeterraum auf Seite springen, um nicht angeschossen zu werden. Aber der Ball ist drin, 2:0, das tut unserem albanischen Freund bestimmt gut. Drei Minuten später wird es dann ganz einfach. Langer Schlag fast aus der eigenen Abwehr. Stephan Lämmermann ist in der eins gegen eins Situation einfach schneller als sein Gegenspieler und schiebt den Ball am TW vorbei zum 3:0 ins Tor. Punkt, Aus, den Rest kann man vergessen. Aber mit einem 3:0 Auswärtssieg kann man doch wohl zufrieden sein.

    La Ola, La Ola, La Ola und jetzt kommen zwei Heimspiele hintereinander.
    (Jupp aus Aachen)

Trainerstimmen in der Pressekonferenz nach dem Spiel:

Werner Fuchs (Aachen):
Es war für uns natürlich heute ein ganz wichtiges Spiel, um vielleicht noch einmal den Anschluß nach oben zu bekommen. Der Verlauf der ersten Halbzeit hat gezeigt, es zeichnete sich schon da ab, daß, wer das erste Tor schießt, das Spiel wahrscheinlich gewinnen wird. Meine Mannschaft hat bis auf zehn Minuten vor der Pause sehr geduldig gespielt und wollte nicht ins offene Messer reinlaufen. Kurz vor der Halbzeit wäre das bald passiert. Ich weiß nicht, ob wir dann das Spiel noch hätten umbiegen können. Nachdem wir in Führung gegangen sind, war es wesentlich einfacher für uns zu spielen, weil wir nicht nur viel in Ballbesitz bleiben mußten, um auf unsere Chancen zu warten, sondern, da mußte Salmrohr nach vorne mehr tun. Dann waren für uns die Räume da, und wir sind dadurch auch klar in Führung gegangen. Ich glaube insgesamt, daß der Sieg verdient war, und daß das Spiel meiner Mannschaft weiter Selbstvertrauen gibt und nicht wie es im Herbst war, daß man Versagensangst hat, sondern daß man sich darauf freut vorne mitmischen zu können. Und Euch wünsche ich natürlich, daß Ihr bald wieder Erfolg habt und den Klassenerhalt schaffen könnt.

Herbert Herres (Salmrohr ):
Der Werner hat schon im Großen und Ganzen gesagt wie das Spiel gelaufen ist. Es ist uns leider nicht gelungen, die klaren Torchancen die wir hatten reinzumachen. Der Mario Paul läuft alleine auf den Torwart zu, schießt diesen an. Ich glaube, wenn wir da in Führung gegangen wären, dann hätten wir noch konzentrierter gespielt und es wäre uns leichter gefallen. Leider sind wir dann nach sechzig Minuten wieder einmal böse bestraft worden, als wir einmal nicht aufgepaßt haben. In den letzten zwanzig Minuten haben es die Aachener mit ihren zweifelsfrei vorhandenen spielerischen Möglichkeiten einfach gehabt, das Spiel so nach Hause zu fahren.


Fünf Punkte betrug der Rückstand jetzt auf Tabellenführer Saarbrücken, zudem kam der SC Verl mächtig auf und schlug im Derby den SC Paderborn. Auch Siegen rangierte wegen der besseren Tordifferenz noch vor uns in der Tabelle. Jetzt endlich fand das Nachholspiel am Ostermontag gegen Trier statt.


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